Man kann stundenlang über die Besonderheiten von Farbe und Geschmack beim Steirischen Kürbiskernöl diskutieren – zu unterschiedlich und vielfältig sind die Eindrücke die am Gaumen und in der Nase entstehen können. Doch eines sei gesagt: wurden die Kürbiskerne nicht schonend genug verarbeitet oder sollten geschälte Kürbiskerne verwendet worden sein, dann erkennt man dies sofort.
Sensorische Qualitätsmerkmale
Eine Kombination aus strahlend samtigen Grün mit tief-roten Reflexen – so spiegelt sich Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. wider, wenn es auf einen weißen Teller geschwenkt oder über eine Lichtquelle gehalten wird. Ein Duett aus Nuss und feinen Röstaromen, die an frische Brotrinde erinnern, findet man am Gaumen. Auch Schokolade-Nuancen sind möglich.
Die Farbgebung entsteht durch sekundäre Pflanzenstoffe wie Chlorophyll, Flavonoide und Carotinoide. Ursprünglich im Kürbiskernhäutchen eingelagert, gelangen diese während der Ölherstellung ins Kernöl und geben ihm die typische grüne Farbe mit tief rotem Schimmer. Durch die Röstung wird der Rottnon verstärkt und die typische Röstnote entsteht (vergleiche EBERMANN, R. und ELMADFA, I.: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung. Springer-Verlag, Wien 2008, p. 209, 210, 229, 533).
Hierbei ist die Erfahrung des Ölpressers essentiell um einerseits die richtige Farbgebung zu erlangen und keinen verbrannten Geschmack zu verursachen, andererseits die passende Röstnote dem Öl zu verleihen.
Tipp: Hat Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. einen eher braunen anstatt rötlichen Schimmer, dann hat die Kernware mit großer Wahrscheinlichkeit eine zu starke oder zu lange Hitzeeinwirkung entweder bei der Trocknung oder dem Röstvorgang erfahren. Zusätzlich kann es auch einen leicht verbrannten Geruch bzw. Geschmack aufweisen.
Was unterscheidet Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. von herkömmlichen Kürbiskernöl?
Für herkömmliches Kürbiskernöl dürfen Kerne verwendetet werden die in aller Welt produziert worden sind, d.h. hier ist die Nachvollziehbarkeit der Kernherkunft nicht gegeben. Beim Steirischen Kürbiskernöl g.g.A jedoch kann anhand der fortlaufenden Banderolennummer sogar rückverfolgt werden, aus welchem geschützten geografischen Anbaugebiet die Kern-Rohware stammt.
Wenn andere Pflanzenöle zum Kürbiskernöl zugesetzt werden, dürfen diese nicht mehr als Kürbiskernöl ausgepriesen werden, sondern müssen als Misch- oder Salatöl deklariert werden (vergleiche Bundesministerium für Gesundheit: Österreichisches Lebensmittelbuch / Codexkapitel B30. URL: http://www.lebensmittelbuch.at/speisefette-speiseoele-streichfette-und-andere-fetterzeugnisse/, dl. 01.09.2014).
Fehlt dem Kürbiskernöl das typische Aroma und weist es auch noch einen intensiveren Braunton auf bzw. Mängel in der grün-roten Farbgebung, hat es meist nichts mehr mit der unverfälschten Qualität des Steirischen Kürbiskernöls g.g.A. gemeinsam. Die Verwendung geschälter Kürbiskerne internationaler Herkunft und ein viel zu intensiver Röstvorgang scheinen hierbei wahrscheinlich.
Somit ist eines klar: nur Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. in Verbindung mit der weiß-grünen
Banderole oder dem blau-gelben EU-Logo, garantiert Ihnen schon beim Kauf zu 100 % reines Kürbiskernöl aus Erstpressung und das Bemühen seitens unserer Produzenten und Produzentinnen, die hohen Produktstandards zu erfüllen.
Sie produzieren und/oder vermarkten Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. und sind selbst an der Sensorik des traumhaften Grünen Goldes interessiert? Dann melden Sie sich gleich zum zweiteiligen Basis-Workshop an! Nähere Infos finden Sie auf der Webpage des Bildungsprojektes "Höherqualifizierung Steirisches Kürbiskernöl"...
Fotocredits: Pixelmaker.at; Stefan Kristoferitsch